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Nachdem am Freitag bereits in der MDR-Zentrale ein Warnstreik den Sendebetrieb lahm legte, befinden sich nun viele freie und selbstständigen TV- und Filmschaffende in Thüringen in einer Art Ausstand. Bis einschließlich Mittwoch werden sie nach eigenen Angaben keine neuen Aufträge des Landesfunkhauses Thüringen, der dortigen MDR-Tochterfirma „MCS“ oder anderer Produzenten ausführen. Bereits heute (Di) bestand nach übereinstimmenden Angaben mehrerer Quellen Personalnotstand, Teams und Schnittplätze mussten teuer aus weiter entfernten Gegenden eingekauft werden. Morgen (Mi) wird die Situation möglicherweise noch dramatischer.
Rund 1,5 Milliarden Euro! Soviel Gebührenüberschuss soll die Umstellung auf die Haushaltsabgabe zwischen 2013 bis 2016 einbringen. Das belegt der Jahresabschluss des Beitragsservice, ehemals als GEZ bekannt. Die Bundesvereinigung der Filmschaffenden-Verbände e.V. hat sich kürzlich mit einem offenen Brief an die Medienverantwortlichen in Bund und Ländern, die Verwaltungs-, Rundfunk- und Fernsehräte gewandt. 17 führende Kreativverbände, darunter auch fairTV haben diesen öffentlichen Brief unterzeichnet und fordern einstimmig:
Bei einem spontanen Treffen von Reinhold Dienes, Vorstandsmitglied des Dachverbandes „Die Filmschaffenden – Bundesvereinigung der Filmschaffenden-Verbände“ mit unserem Vorsitzenden Guntram Schuschke wurde heute sehr schnell klar: es gibt viele gemeinsame Ziele. Auch die fairTV-Strategien stießen auf positive Resonanz, insbesondere deren Ausrichtung auf die Probleme von Selbstständigen, welche sich mangels gewerkschaftlicher Unterstützung oft in schlechter Verhandlungsposition befinden. Das wird nicht selten ausgenutzt, was zum allgemeinen Preisverfall beiträgt und so ein Problem der gesamten Film- und TV-Branche darstellt, unabhängig von der Kooperationsform.
„Gut, dass Ihr das ansprecht und endlich angeht! Aber vor allem: dass Ihr Mut und Selbstbewusstsein schafft!“
„Warum gibt’s fairTV eigentlich nicht seit 20 Jahren, dann wäre hier vieles besser...“
Was hier fast nach Selbstlob klingt, steht lediglich stellvertretend für das durchgängig positive Feedback zum fairTV-Beitrag beim diesjährigen FILMSOMMER Sachsen. Das Referat unseres ersten Vorsitzenden Guntram Schuschke über die Angemessenheit von Honoraren in der Film- und Fernsehbranche streute nicht nur Salz in offene Wunden, vielmehr machte es vor allem Mut und schaffte erneut Bewusstsein für die dringend notwendige Arbeit unseres Vereins.
"Made in Sachsen" ist ein lieb gewonnenes Attribut, welches Mitteldeutschland als Filmstandort attraktiv macht und mit dem die Politik gern wirbt. Damit das auch so bleibt, lädt der Filmverband Sachsen e.V. zum mittlerweile 8. FILMSOMMER unter dem Motto "Visionen Filmland Sachsen" ein - einem konstruktiven Branchentreff, der das Netzwerk aus hiesigen Filmemachern und Produzenten, ihren Förderern, sowie Vertretern aus Kultur und Politik stärken soll.
Seit nunmehr 20 Jahren ist Christian Beer in der Medien- und TV-Branche tätig, 11 Jahre davon freiberuflich. Anfangs als Kameraassistent und Editor, später ausschließlich als Kameramann.
Wie so viele musste er erleben, wie sich die mitteldeutsche Medienbranche mit dem Hauptauftraggeber MDR wandelte. Sparwahn, stagnierende Honorare und Existenzängste ließen viele freie Medienschaffende ihren Beruf in Frage stellen.
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