Rund 1,5 Milliarden Euro! Soviel Gebührenüberschuss soll die Umstellung auf die Haushaltsabgabe zwischen 2013 bis 2016 einbringen. Das belegt der Jahresabschluss des Beitragsservice, ehemals als GEZ bekannt. Die Bundesvereinigung der Filmschaffenden-Verbände e.V. hat sich kürzlich mit einem offenen Brief an die Medienverantwortlichen in Bund und Ländern, die Verwaltungs-, Rundfunk- und Fernsehräte gewandt. 17 führende Kreativverbände, darunter auch fairTV haben diesen öffentlichen Brief unterzeichnet und fordern einstimmig:


"Eine Investition ins Programm muss erfolgen, die den Produzenten wieder eine sorgfältige Vorbereitung und Realisierung der fiktionalen und dokumentarischen Stoffe erlaubt, den Filmschaffenden – ob abhängig oder selbständig beschäftigt – wieder eine Berufsperspektive ohne allzu große Existenzsorgen ermöglicht.

Bisher legen häufig schon die Konditionen der Auftragsvergabe den Grundstein für systematischen Gesetzes- und Tarifbruch durch die Produktionsfirmen.

Nun hat eine gerechte Bemessung der Haushaltsabgabe die Mittel bereitgestellt, der Misere ein Ende zu setzen. Produktionsaufträge könnten zu Konditionen erfolgen, die die Einhaltung tariflicher und gesetzlicher Bestimmungen ermöglichen, ohne dass die Existenz der Produktionsfirma aufs Spiel gesetzt wird.

[…]

Wir, die Unterzeichnenden, appellieren mit Nachdruck an die politisch Verantwortlichen in den Ländern und an die in den Rundfunkanstalten zuständigen Gremien und Entscheider, nicht auf Kosten der Produktionsetats oder durch weitere Ausgliederungen in die über 170 privatrechtlich geführten Tochterunternehmen zu sparen. Die in den Rundfunk-Staatsverträgen festgeschriebenen Aufgaben und die Vielfalt, einhergehend mit einem sinnvollen Qualitätsverständnis ohne übertriebenes Quotendogma sollten wieder das Maß der Dinge werden. Nur eine Investition ins Programm und die korrekte, gesetzestreue Mittelverwendung unter Beachtung eines fairen Wettbewerbs kann eine Ausdünnung der deutschen Filmwirtschaft stoppen und die Abwanderung fähiger Köpfe in andere Bereiche aufhalten, kann Ausbildung und Perspektive in der Branche wieder einen Sinn geben.
Die Mittel sind da. Verfügen Sie darüber im Sinne der deutschen Fernsehzuschauer und im Sinne derer, die für sie arbeiten!"



Der gesamte Brief ist hier zu finden.