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Auch in diesem Jahr unterstützt fairTV wieder interessierte Film- und Fernsehschaffende bei der notwendigen Honoraranpassung zum Jahreswechsel. Dafür wurden aus Leipzig die alljährlichen Musterbriefe bundesweit an Editoren, Kameraleute und Assistenten verschickt.
Wie bereits im Frühjahr angekündigt, hat fairTV nun einen Beschluss der Mitgliedervollversammlung umgesetzt und seine Empfehlungen für selbstständige Editoren, Kameraleute und Assistenten grundlegend überarbeitet.
Liebe fairTV-Mitglieder,
unser Verein wird heute 5 Jahre alt! 5 Jahre voller spontaner Treffen, voller nächtlicher Sitzungen, voll von hitzigen wie fruchtbaren Diskussionen, voller wilder Telefonkonferenzen, voller Recherchen, immer auf der Suche nach Strategien, Argumenten und guten Formulierungen. 5 Jahre voll vom Ringen um die Antwort auf die Frage: Was ist eigentlich „fair“?
Nach dem Urteil des Bundessozialgerichts ist klar: auch die Honorarhöhe entscheidet über den Status als Selbstständiger. Und dies umso mehr, als die hinlänglich bekannten Kriterien – „nicht weisungsgebunden“, „nicht ortsgebunden“, „nicht in die Organisationsstruktur des Unternehmens eingebunden“ etc. – nach Aussage unserer Mitglieder in Streitfällen immer weniger Beachtung finden. Bleibt die Frage, ab welcher konkreten Honorarhöhe eine Scheinselbstständigkeit in Film- und TV unwahrscheinlich wird.
Seit einigen Jahren steht am Ende unseres jährlichen Musterbriefes zur Honoraranpassung der Satz „Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass ich als Einzelunternehmer gezwungen bin, die Prinzipien der gewinnorientierten Wirtschaftlichkeit zu befolgen und daher diese Aktualisierungen zwingend notwendig sind. Alternative, eher arbeitnehmerähnliche Kalkulationen würden mich dem Vorwurf der Scheinselbstständigkeit aussetzen.“
Fraktion DIE LINKE macht problematische Solo-Selbstständigkeit zum Thema, fairTV diskutiert mit
Spätestens seit der Erfindung der „Ich-AG“ ist die Ausbeutung von Solo-Selbstständigen, sogenannten „Freelancern“, ein Skandalthema nicht nur in der Film- und TV-Branche. Nun hebt die Fraktion DIE LINKE die Probleme auf die politische Agenda. Am 10. März 2017 gab es dazu ein öffentliches Fachgespräch im Bundestag unter dem Titel "Digitale Tagelöhner? Mindesthonorare für (Solo-)Selbständige". Unser Vorsitzender Guntram Schuschke war eingeladen, um als Referent und Diskussionspartner die langjährigen und schmerzlichen Erfahrungen und Sorgen in der Film- und TV-Branche zum Thema beitragen zu können.
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