Nachdem gestern unsere fairTV-Videos von Crew United bei Facebook geteilt wurden und sofort für viel Aufmerksamkeit, Diskussionen und vor allem viele „Gefällt mir“ sorgten (vielen Dank dafür!), gibt es nun unerwartet Gegenwind vom Bundesverband der Editoren BFS e.V.

In einem Video hatten wir den Verband zitiert mit seiner Empfehlung für freie Editoren, als Rechnungssteller „idealerweise […] 650-850 Euro“ Tagesgage zu verlangen, „wie z.B. in der Werbung“ bereits üblich. Bis gestern Abend stand das auch noch exakt so in den offiziellen Empfehlungen, wie auch das gesamte letzte Jahr hindurch. Daher finden sich die Zahlen an vielen anderen Stellen auf unserer Homepage, wo wir sie ebenfalls korrekt vom BFS zitiert haben.

Nun hat der BFS aber im Verlauf des gestrigen Tages seine Internetseite überarbeitet, und der entscheidende Satz fehlt seitdem. Außerdem wurde fairTV nachdrücklich aufgefordert, dieser Veränderung umgehend öffentlich Rechnung zu tragen, was wir hiermit tun:

DER BFS e.V. GIBT SEIT DEM 18. OKTOBER 2018 KEINE KONKRETE EMPFEHLUNG FÜR RECHNUNGSSTELLER MEHR AB. INSBESONDERE EMPFIEHLT ER NUN NICHT MEHR 650-850 EURO TAGESGAGE FÜR SELBSTSTÄNDIGE.

Wir wissen noch nicht, aufgrund welcher neuen betriebswirtschaftlichen Berechnungen der BFS-Vorstand nun von dieser seriösen Empfehlung abrückt. Sowohl unser EqualPay-Projekt als auch der BVFK-Honorarkalkulator und andere, öffentliche „Selbstständigkeit-Rechner“ zeigen deutlich, dass es in genau diese Richtung gehen muss. Warum also der Sinneswandel? Immerhin steht dort auch (Stand: 18. Oktober): „Das Ziel eines jeden Editor/innen sollte das Erreichen der Höchstgage sein.“ – Wie passt das zusammen?

Vor allem aber fragen wir uns eines: Sollten wir bei diesem wichtigsten aller Themen – der Verbesserung der dramatisch schlechten Honorarsituation von Film- und Fernsehschaffenden – nicht alle an einem Strang ziehen? Sollten wir nicht Hoffnung wecken, dass es in Zukunft besser laufen kann als derzeit in unserer Branche? Wir versuchen das jedenfalls.

Euer fairTV-Team