Das "System RBB" ist skandalös und erschütternd: Ein gezielt geschaffenes Belohnungssystem sorgt offenbar dafür, dass Führungskräfte privat am Qualitätsabbau ("Einsparziele") im Sender verdienen. Oder noch klarer: Da werden für leitende Angestellte Finanzmittel privatisiert, die zuvor dem öffentlich-rechtlichen Programm ENTZOGEN wurden – der Begriff „Sparen“ wirkt für diesen Vorgang eher unpassend.
Unklar bleibt indes, inwieweit solche Systeme in anderen Sendern und/oder deren Tochterfirmen existieren und Schaden anrichten. Auf welche Weise solche "Einsparziele" im gesamten ÖRR erreicht werden, ist hingegen schon länger bekannt.
Ein besonders perfider Weg: Für gleiche oder sogar geringere Bezahlung wird immer mehr Leistung von Produzent*innen und Film- und Fernsehschaffenden verlangt. Widerspruch? Zwecklos!
Dabei sind viele Honorare bereits seit Jahren existenzbedrohend niedrig, was die Medienberufe unattraktiv macht und somit einmal mehr die Zukunft der Branche gefährdet.
Film- und TV-Produzentin Susanne Stenner zählt auf, was in den letzten Jahren für Aufgaben unbezahlt dazu kamen, während das Gefühl der Ohnmacht gegenüber den Forderungen der Sender wuchs. Und warum es existenzbedrohend sein kann, dem entgegenzutreten.
https://www.sueddeutsche.de/medien/rbb-patricia-schlesinger-polizeipraesidentin-dinner-1.5636644
https://www.sueddeutsche.de/medien/rbb-affaere-gehaelter-schlesinger-1.5640964
Interviewpartnerin: Susanne Stenner, Film- und Fernsehproduzentin
http://www.stennerfilm.de
Bildgestaltung: Ilko Eichelmann
Regie/Schnitt/Redaktion: Guntram Schuschke
Mit freundlicher Unterstützung von:
Stiftung Kulturwerk der VG Bild-Kunst
Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm e.V. / AG DOK
BVFK Bundesverband der Fernsehkameraleute e.V.
Kunstkraftwerk Leipzig GmbH, Matthias Wießner
Luru-Kino Leipzig, Michael Ludwig
Vielen Dank an:
Martin Schröder, Johannes Ramson, Michael Radeck, Julia Furch, Kersten Hüttner, Fabian Feiner, Stefan Weiß, Nicole Schuschke, Sascha Felgner, Ole Eicker, Andreas Wasicki
HINWEIS: Viele Aufnahmen im fairTV-Videoblog wurden deutlich vor der Pandemie produziert (2018/19), während die Veröffentlichung in den ersten Jahren der Corona-Krise ausgesetzt blieb. Die Abwesenheit von Masken und anderen Schutzmaßnahmen in den Bildern ist daher kein politisches Statement. Außerdem können beschriebene Situationen in Einzelfällen von der heutigen Realität leicht abweichen, wobei die Themen und Grundaussagen auch 2022 nach wie vor hochaktuell sind, weshalb früher produzierte VLOG-Beiträge dennoch veröffentlicht werden.