Inzwischen ist es Tradition: Jedes Jahr im Herbst diskutieren fairTV-Mitglieder offen darüber, welche Honorarerhöhungen zum Jahreswechsel angemessen sind und was sie selbst für das nächste Jahr voraussichtlich planen. Denn anders als konkrete „Preisabsprachen“ ist der offene Umgang mit den eigenen Preisen durchaus legal und sogar wünschenswert, wie Rechtsanwalt Tobias Sommer im fairTV-VLOG kürzlich bestätigte.
In diesem Jahr fanden Diskussionen sowie Abstimmungen natürlich online statt, und eines wurde schnell klar: Corona hat vielen Mitgliedern vor allem die Einsicht beschert, dass die Bildung von angemessenen Rücklagen mit aktuellen Honoraren nach wie vor sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich ist. Gleichzeitig wurde von noch mehr Kollegen als sonst berichtet, die die Branche verlassen haben oder dies für die nahe Zukunft planen – weil die Pandemie die Erkenntnis genährt hat, dass finanzielle Existenz mit aktuellen Honoraren kaum nachhaltig gesichert werden kann.
So überrascht es auch nicht, dass sich die Mitglieder mehrheitlich (Median) für überraschend hohe Steigerungen im nächsten Jahr ausgesprochen haben: Ganze 15% (zzgl. der letzten bekannten Inflation, 2019: 1,4=16,4%) soll die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr ausfallen. Dabei ist wie immer die Bandbreite groß: Während ein Mitglied gar keine Steigerung wollte, halten andere auch 20% für angemessen.
Wie immer wird das Meinungsbild in die fairTV-Honorarempfehlungen für das nächste Jahr einfließen. Da ein solch hoher Wert aber voraussichtlich zu deutlichem Widerstand seitens der Auftraggeber und entsprechenden Verhandlungen führen dürfte, bleibt abzuwarten, welche Steigerung sich am Ende am Markt durchsetzen wird.
Euer fairTV-Team